Top 100 Rechtschreibfehler - Richtige Schreibweise von 'widerspiegeln'

Häufige Rechtschreibfehler - widerspiegeln


Die falsche Schreibweise des Verbs "widerspiegeln" zählt zu den häufigsten Rechtschreibfehlern überhaupt. Die exakt gleiche Aussprache der hier als Vorsilben von "spiegeln" gebrauchten Adverbien "wider" und "wieder" sowie die weit verbreitete ungenaue Kenntnis ihres eigentlichen Sinns verleiten viele Menschen dazu, das Wort falsch zu verwenden. Nachfolgend sind die richtige und die falsche Rechtschreibung dieses Verbs angeführt:

widerspiegeln
wiederspiegeln

Bei der schriftlichen Formulierung des Verbs "widerspiegeln" besteht bei vielen Schreibenden große Unsicherheit. Obwohl das Wort im gehobenen Sprachgebrauch häufig verwendet wird, um eine ganz bestimmte Aktion auszudrücken, hält sich die inkorrekte Schreibweise hartnäckig. Wenn statt "widerspiegeln" das fehlerhafte Wort "wiederspiegeln" geschrieben wird, verliert die damit verbundene Aussage ihren eigentlichen Sinn.

Das Wort "wider" stammt ursprünglich aus dem Althochdeutschen, wo es als "widar" das Adverb "gegen" bedeutete. Das von "widar" abstammende "wider" lässt sich ebenfalls mit dem Sinn von "gegen" gleichsetzen, der sich auch im Verb "widerspiegeln" findet. Wenn sich etwas widerspiegelt, wird es einfach ausgedrückt reflektiert. So kann sich das Mondlicht an der Wasseroberfläche widerspiegeln, das heißt, das Licht wird optisch zurückgeworfen und damit für das Gegenüber sichtbar. Das Verb kann aber auch in einem völlig anderen Kontext verwendet werden, wo es aber eine ähnlich Bedeutung innehat. So können die Augen eines Menschen seine Seele widerspiegeln, das heißt, sie machen optisch deutlich, wie der Mensch gerade fühlt oder welche Charaktereigenschaften er nach außen trägt. In einem Kunstwerk, einem Musikstück oder einer literarischen Arbeit können sich die gesellschaftlichen Verhältnisse widerspiegeln, was bedeutet, dass der Künstler die Bedingungen seiner Zeit in seiner Arbeit festgehalten hat und sie durch sein Kunstwerk für sein Gegenüber, den Rezipienten erfahrbar und verständlich macht. Der Sinn des "gegen" wird auch in der Formulierung "Das ist mir zuwider" deutlich, denn dies ist lediglich eine andere Ausdrucksform von "Das geht gegen meinen Geschmack".

Zwischen 'wider' und 'wieder':

"Wieder" als Adverb soll zum Ausdruck bringen, dass eine Handlung oder ein Ablauf erneut vollzogen wird oder geschieht. Wenn jemand wiederkommt, bedeutet dies, er kommt erneut. Der Satz "Die Familie fährt diesen Sommer wieder an die kroatische Adriaküste" drückt aus, dass dieser Urlaub an der Adriaküste bereits in einem oder mehreren Sommern davor stattgefunden hat. In der Kombination mit dem Zeitadverb "immer" beschreibt "wieder" eine mehrmalige Wiederholung einer Aktion. So kann jemand beispielsweise den Vorwurf äußern: "Immer wieder muss ich dir das sagen" oder "Immer wieder erzählst du mir die gleiche Geschichte".
Wird der sinngemäße Unterschied der beiden Adverbien "wider" und "wieder" berücksichtigt, wird klar, dass die Wasseroberfläche das Mondlicht nicht erneut spiegeln, sondern nur reflektieren kann.

Beispiele zur richtigen Anwendung
  • Wir widerspiegelten unsere Fehler und gelobten Besserung.
  • Deine Augen spiegelten sich im Wasser wider.
  • Ich widerspiegle meine Erfahrungen.
Synonyme: widerspiegeln
  • reflektieren, spiegeln, zurückwerfen