Häufige Rechtschreibfehler - nach wie vor
Die Wendung "nach wie vor" wird gerne als ein Wort geschrieben, wodurch sich einer der häufigsten Rechtschreibfehler der deutschen Sprache ergibt. Im Folgenden sind die korrekte und die inkorrekte Schreibweise dieses Wortgefüges angeführt:
Viele feste Wortgefüge können seit den Änderungen der Rechtschreibregeln sowohl zusammen oder als getrennte Wörter geschrieben werden. Im Falle von "nach wie vor" genießen Schreibende allerdings nicht diese Freiheit, denn die Formulierung eines "nachwievor" gilt als orthografisch falsch und ist daher nicht zulässig. Daher kann man sich nicht auf die verwirrenden Änderungen der Rechtschreibreformen ausreden, sondern muss die getrennte Schreibung stets berücksichtigen. Dies gilt auch für die verwandte Wortfügung "nach und nach", die ebenfalls als "nachundnach" einen groben Rechtschreibfehler darstellt.
Der Ausdruck "nach wie vor" zählt zu den sogenannten "Floskeln", die in der Alltagssprache benutzt werden. Gerade bei Floskeln, die gedankenlos als ein Füllwort gebraucht werden und dennoch aus mehreren Wörtern bestehen, schleichen sich gerne Fehler ein, die aus einer inkorrekten Zusammen- oder Getrenntschreibung resultieren. Während viele dieser Gefüge seit dem Jahr 2006 mehrere Varianten zulassen, schreibt man "nach wie vor" jedoch nach wie vor ausschließlich getrennt.
Die Wortkombination "nach wie vor" ist ein in der Alltagssprache äußerst beliebter Begriff, der als Synonym von Adjektiven und Adverbien wie beispielsweise "dauernd", "immer noch", "immer", "permanent", "weiterhin" oder "durchgehend" gebraucht wird. "Nach wie vor" drückt damit aus, dass eine Situation weiterhin ohne Unterbrechung besteht oder ein Zustand ohne nennenswerte Veränderungen andauert. So könnte "nach wie vor" ein "immer noch" beispielsweise in folgender Aussage sinngemäß ersetzen: "Ich nehme zwar seit einer Woche Antibiotika gegen die Bronchitis, der Reizhusten plagt mich jedoch nach wie vor." Im Sinne von "weiterhin" kann die Fügung auch in diesen Sätzen stehen: "Der starke Regen sorgt "nach wie vor für Überschwemmungen." oder: "Obwohl ich es meinem Sohn ausdrücklich verboten habe, färbt er sich nach wie vor die Haare blau." Wer "nach wie vor" trotz Kenntnis der Rechtschreibregeln nach wie vor als "nachwievor" schreibt, sollte daher besser auf "immer noch" oder "weiterhin" ausweichen.
Beispiele zur richtigen Anwendung
- Ich kann deine Entscheidung nach wie vor nicht verstehen.
- Nach wie vor liegt die Arbeitslosenquote bei über 15%.
- Die Stadt unterstützt nach wie vor finanziell das städtische Tierheim.
Synonyme:
- immer noch, weiterhin, ständig, noch