Häufige Rechtschreibfehler - im Großen und Ganzen

Die korrekte orthographische Formulierung der Redewendung "im Großen und Ganzen" sorgt seit der Rechtschreibreform für etwas Verwirrung. Im Folgenden sind die korrekte und die inkorrekte Schreibung dieses Wortgefüges angeführt:

Die beliebte und weit verbreitete Redewendung "im Großen und Ganzen" findet sich nicht nur im alltäglichen Sprachgebrauch, sondern auch im Schriftverkehr und kann als Synonym für unterschiedliche Adverbien und Wortkombinationen verwendet werden. Aus diesem Grund wiegt die seit der Rechtschreibreform des Jahres 1996 als inkorrekt geltende Schreibweise "im großen und ganzen" besonders schwer.

Die Adjektive "groß" und "ganz" beschreiben in unterschiedlichem Kontext bestimmte Quantitäten, in der Redewendung "im Großen und Ganzen" kommt es jedoch zu einer Abweichung des Mengenbegriffs. Einfach betrachtet, betont dieses Wortgefüge das nicht Gegliederte im Gegensatz zum Detail. Wenn man beispielsweise berichtet: "Im Großen und Ganzen war die Woche in Sardinien ein voller Erfolg", will man betonen, dass der Urlaub als Zusammenfassung aller einzelnen Aspekte wie der Unterkunft, der Verpflegung und der Freizeitgestaltung als durchaus positiv empfunden wurde, auch wenn einzelne Details, wie etwa ein überlaufener Strand oder ein überteuertes Abendessen die Urlaubsstimmung ab und zu trübten. "Im Großen und Ganzen" kann also als Synonym für "im Allgemeinen", "abgesehen von Einzelheiten", "insgesamt" oder "mehr oder weniger" stehen, ersetzt dem Sinn nach aber auch "durchwegs", "gemeinhin", "größtenteils", "weithin" oder "grundsätzlich".

Grammatik:

Nach der neuen Orthographie werden die beiden Adjektive im Wortgefüge "im Großen und Ganzen" deshalb groß geschrieben, da die Substantivierung nach "im" danach verlangt. "Im" besteht darüber hinaus aus der Präposition "in" und dem bestimmten Artikel "dem", der die beiden nachstehenden Adjektive "groß" und "ganz" im Dativ substantiviert. So kann man sich in diesem Fall nicht nur auf die im Großen und Ganzen geltende Regel verlassen, dass Präpositionen die Nominalisierung und damit die Großschreibung eines Adjektivs oder Adverbs verlangen. Bei "in dem Großen und Ganzen", wie es grammatikalisch korrekt ebenfalls lauten könnte, handelt es sich um den Dativ von "das (oder der) Große und Ganze". Wenn man sich immer vor Augen hält, dass beispielsweise Karl der Große schon vor der Rechtschreibreform "der Große" und nie "der große" war, lässt sich die fehlerhafte Kleinschreibung innerhalb dieser beliebten Redewendung vermeiden.

Beispiele zur richtigen Anwendung

• Im Großen und Ganzen war das Sommerfest ein Erfolg.
• (...), sodass die Interessen im Großen und Ganzen ihre Berücksichtigung finden.
• Wir konnten das Kunstprojekt zwar nicht komplett, aber im Großen und Ganzen doch fertigstellen.

Synonyme: im Großen und Ganzen

• im Allgemeinen, hauptsächlich, durchweg, überwiegend