Häufige Rechtschreibfehler - asozial

Das Adjektiv "asozial" verleitet wegen seiner weit verbreiteten ungenauen Aussprache zur Formulierung eines groben Rechtschreibfehlers. Im Folgenden sind die korrekte und die inkorrekte Schreibweise dieses Eigenschaftswortes angeführt:

"Asozial" stellt ein Adjektiv dar, dessen Bedeutung jedem bekannt ist. Das Wort ist in den letzten Jahren sogar zu einem Modebegriff geworden, der sich vor allem unter Jugendlichen höchster Beliebtheit erfreut. Trotz seiner weiten Verbreitung stellt das Adjektiv viele Schreibende vor Schwierigkeiten, denn der Rechtschreibfehler "assozial" lässt sich häufig beobachten.

"A-sozial" ist "un-sozial":

Das Adjektiv "asozial" setzt sich aus dem Wort "sozial" und der dem Griechischen entlehnten Vorsilbe "a-" ab, die als "un-" oder "nicht-" gebraucht wird. So bedeutet "asozial" sozusagen das Gegenteil von "sozial", also "unsozial" und "nicht sozial". Aus der Zusammensetzung der Vorsilbe und dem Adjektiv "sozial" wird eindeutig erkennbar, dass hier für ein Doppel-s kein Platz ist, denn sonst würde das Wort nicht als "sozial", sondern als völlig unsinniges "ssozial" geschrieben werden. Da jedoch die Betonung in der Aussprache fälschlicherweise oft auf dem "s" und dem zweiten "a", und nicht auf dem "a" der Vorsilbe und dem zweiten "a" liegt, vermuten viele Schreibende, dass das Wort nach einem Doppel-s verlangt. Aufgrund dieser falschen Annahme hat sich unter der jungen Generation auch das Modewort "Assi", die falsche Schreibung der Kurzform "Asi" von "Asozialer" etabliert, womit Mitmenschen in manchen Kreisen aus unterschiedlichsten Gründen diskriminiert werden

Das Adjektiv "Asozial" und das verwandte Nomen "Asozialität" sind Begriffe, die in der Soziologie im Allgemeinen Menschen kennzeichnen, die am Rande der Gesellschaft existieren und sich aus unterschiedlichsten Gründen in diese nicht einfügen können oder wollen. In vergangenen Zeiten, vor allem während der Zeit der Nationalsozialisten, wurden als "Asoziale" Personen bezeichnet, die ihrer ethnischen Herkunft oder ihrer sexuellen Orientierung wegen sowie aus religiösen Gründen nicht zur Idee des "arischen deutschen Volkes" passten. Heute geht man zwar mit dem Attribut "asozial" zumindest in politischer Hinsicht vorsichtiger um, trotzdem wird das Wort generationenübergreifend immer noch verwendet, um Menschen als "gehobelt", "ungebildet" oder "von niedrigem Niveau" abzuwerten. Gemäß des ursprünglichen lateinischen Sinnes des Wortes "sozial" sollte als "asozial" jedoch nur jemand bezeichnet werden, der "nicht gesellschaftsorientiert", "unbarmherzig" oder "nicht hilfsbereit" erscheint.

Beispiele zur richtigen Anwendung

• Dein asoziales Verhalten kann ich nicht gutheißen.
• Wie asozial ist das denn?
• Lieber teure Produkte kaufen, als auf asoziale Art und Weise die Hilflosigkeit anderer Menschen ausnutzen.

Synonyme: asozial

• kriminell, unsozial, antisozial, böse, verbrecherisch